Rede zur Literatur 14

Leon Rinaldetti schreibt Lyrik und kurze Prosatexte, wobei sein Interesse vor allem knappen Formen wie dem Haiku und dem Aphorismus gilt. Er hat mehrere Gedichtbände sowie zahlreiche Beiträge in Periodika und Sammelwerken publiziert. Seine Lyrik wurde mehrfach ausgezeichnet.


In seiner Rede zur Literatur entwirft Leon Rinaldetti eine poetologische und existentielle Einheit von Lesen, Schreiben und Leben, worin Literatur nicht als komplementäre oder gar gegensätzliche Erfahrung zum In-der-Welt-Sein, sondern als unmittelbarer Bestandteil davon auftritt. Diese ganzheitliche Perspektive speist sich einerseits aus ostasiatischen Denktraditionen, andererseits aus der langfristigen geistigen Auseinandersetzung mit europäischen Autoren vom Rang eines Marcel Proust, James Joyce oder Paul Celan. Ein ergreifendes Plädoyer für die Unverzichtbarkeit der Literatur.