Rede zur Literatur 8
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Rede zur Literatur 8

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Margret Steckel

Meine Sprache, mein Farbkasten

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Seit 2017 publiziert das Centre national de littérature Essays, in denen Autoren über ihre persönliche Poetik und ihren Schreibprozess reflektieren. Im 8. Band der Reihe Rede zur Literatur hat Margret Steckel nun ihre Überlegungen zum Schreiben vorgelegt.


»Als Kind wünschte ich mir abends im Bett, nicht vor dem Ausgang einer zusammengesponnenen Geschichte einzuschlafen. Inzwischen landeten meine Geschichten auf dem Papier, dem geduldigen, auf dem ich, nicht selten rauschhaft, Erfahrung zu Fiktion umformte und erweiterte, immer mit dem Verlangen, mich möglichst lange daran festzuhalten. Eine Arbeit abzuschließen, bedeutet Trennung von ihr. Loslassen empfinde ich in jeder Hinsicht als unmenschliche Forderung.«

Das Werk Margret Steckels zeichnet sich durch eine starke biografische Verankerung aus, die Erzähltes im Kern des Schaffensprozesses immer an Erlebtes bindet. Erinnerungen und Literatur lassen sich als Palimpsest lesen, und so gewährt Margret Steckel auch in ihren poetologischen Überlegungen einen sehr persönlichen Einblick in ihr Schreib-Leben. Dabei geht sie stets stark reflektierend an ihre Texte heran und arbeitet sich an ihnen ab: »Ich möchte den Schreibprozess eine Art Auslieferung von Gegebenheiten an die Sprache nennen. Man setzt Dinge der Sprache aus, denn kaum ein Metier ist so schwer zu erobern wie dieses.«

»Wachsende Schreib-Erfahrung belohnt mit Sicherheit, die Modelliermasse Sprache wird geschmeidiger, der Stil zum ›Fingerabdruck‹ von Persönlichkeit und Temperament: freier, mutiger, bekennender.«

Auch diese Rede zur Literatur ist frei, mutig, bekennend. Und wie die Literatur Margret Steckels, sehr persönlich.

95 Artikel

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Centre national de littérature
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