WEICKER, Alexander: Fetzen (Bd.8)
Alexander Weicker
Fetzen
Aus der abenteuerlichen
Chronika eines Überflüssigen
Roman
Hg. von Gast Mannes
Centre national de littérature 1998
Deutsch
477 Seiten
Der Titel seines Romans Fetzen ist Weickers Programm: zerfetzter Text, zerfetzte Welt, zerfetzte Wahrnehmung, zerfetztes Bewusstsein eines von Resignation und Kulturmüdigkeit gezeichneten Idealisten, dessen Gestaltungsprinzipien (Selbst)Ironie, Groteske und Sarkasmus nur Mittel zum moralischen Zweck sind. Dieses nur bedingt als Roman zu bezeichnende Prosa-Unikum, dessen geografisch-zeitlicher Rahmen durch das Städte-Dreieck München - Berlin - Stuttgart Anfang der zwanziger Jahre abgedeckt wird, bildet die Klammer für ein Kompendium an zusammengeflickten Wissensfetzen aus allen möglichen und unmöglichen Gebieten; der Antiheld gefällt sich bewusst in provokatorischen und antibürgerlichen Sentenzen und Aphorismen.
In seinem Kommentar geht Gast Mannes auf die Editionsgeschichte des Texts und auf Weickers Leben ein. Der Roman erschien 1921 in einem der renommiertesten deutschen Verlage, dem Georg Müller Verlag in München, und war die genialische Präfiguration der (post)modernen Schreib- und Lebenshaltung eines jungen Menschen, der sich in seiner Münchener Studentenzeit prägend in das Leben und die Kreativität einer Marieluise Fleißer einschrieb. Weicker rieb sich an einem Lion Feuchtwanger, verglühte wie ein Komet am Literaturhimmel, verscholl nach einem Abenteurerleben und kehrte schließlich in die Bürgerlichkeit nach Luxemburg zurück.
Fiche technique
- Auteur:
- WEICKER, Alexander
- Editeur:
- Centre national de littérature
- Langue:
- Allemand
- Publié:
- 1998
- Nombre de pages:
- 477